1. Daten und Fakten
  2. Politik
  3. Wirtschaft
  4. Geschichte
  5. Die Stadt Bohicon
  6. Soziale Systeme: das Schulsystem
  7. Fotogalerie

1. Daten und Fakten über das Land Benin

Vor 1960 war das Land Benin eine französische Kolonie. Seit dem 01.08.1960 feiert die Bevölkerung die Unabhängigkeit Benins. Die Republik Benin umfasst 112.622 qkm Land, dies entspricht der Gesamtgröße der neuen Bundesländer. Porto – Novo ist die Hauptstadt und der politische Sitz von Benin. In der Hauptstadt wohnen ca. 250.000 Menschen. Cotonou ist mit ca. 1 Millionen Bewohnern, die Einwohner größte Stadt. Cotonou bildet das wirtschaftsstärkste Zentrum in diesem Land. Insgesamt wohnen 6,77 Millionen Menschen (Stand 2002) in Benin. Innerhalb des Landes Benin sind 42 ethnische Gruppen zu finden. Folgende Gruppen sind am stärksten vertreten:

  • 40% Fon
  • 15% Adja
  • 12% Yoruba
  • 9% Bariba
Französisch gilt als die Landessprache und Amtssprache. Offiziell werden aber meistens die Dialekte in Land und Stadt gesprochen. Französisch wird in den Schulen von den Kindern erst erlernt.
Benin ist das Geburtsland der Religion Vodoo. Vodoo wird offiziell mit 17% der Religionszugehörigkeit angegeben. Die eigentliche Prozentzahl liegt bei 70%, da obwohl die viele Menschen zu einem anderen Glauben konvertieren, bleiben sie ihrer Tradition treu.
  • Christentum 35%, vor allem Katholiken
  • Islam ca. 25 %
  • 12% Yoruba
  • Vodoo 17%

2. Politik

Die letzten Wahlen fanden im Dezember 2002 – Gemeindewahlen und im März 2003 - Parlamentswahlen statt.
Seit 2004 ist Benin in 12 Departments und 77 Kommunen unterteilt. Die Regierung möchte, dass die Departments und die Kommunen mehr Verantwortung für ihre Städte und Dörfer übernehmen.

3. Wirtschaft

Die Wirtschaft im Land beruht auf die Landwirtschaft. Angebaut Exportiert werden Baumwolle, Erdnüsse und Palmöl.
In der Landwirtschaft werden folgende Produkte vermehrt angebaut:

  • Baumwolle
  • Palmöl
  • Erdnüsse
  • Orangen
  • Kokosnüsse
  • Yam
Baumwolle stellt für Benin den größten Exportzweig dar. In Benin, Burkina Faso, Tschad und Mali leben ca. 1,5 Millionen vornehmlich kleinbäuerliche Betriebe, beziehungsweise 10 Millionen Menschen vom Anbau und Export der Baumwolle. Für das Land Benin heißt das, es leben 3 Millionen (fast 2/3 der Erwerbstätigen) Einwohner des Landes direkt oder indirekt vom Abbau und Verkauf der Baumwolle.
Die Landwirtschaft beträgt im Bruttosozialprodukt 35%. Die Exporterlöse des Baumwollverkaufs sind eine der wichtigsten manchmal auch die einzige Einkommens- und Devisenquelle(n) dieser Länder. Die Weltbank, die EU – Kommission und die Bundesrepublik Deutschland haben in den vergangenen Jahren in die Entwicklung des ländlichen Wirtschaftszweiges des afrikanischen Baumwollsektors investiert. Dabei wurde zwischen 2000 und 2002 eine Produktionssteigerung um 14% erreicht. Negativ übte sich die Senkung des Weltmarktpreises für Baumwolle, von fast 40% auf die Exporterlöse der Bauern aus. Weltweit werden jedes Jahr 6 Millionen Tonnen Baumwolle gehandelt. Davon werden 1/3 in den USA und 1/10 in EU produziert. Sowohl in den USA als auch in der EU wird der Anbau staatlich subventioniert, so dass dortige Bauern zu geringen Kosten produzieren und zu niedrigeren Preisen verkaufen können. Durch diese verzerrten Preise und mit der besseren Ausstattung der Bauern in den Industrieländern, können die Bauern aus Westafrika nicht Stand halten und werden aus dem Weltmarkt verdrängt. Das Einkommen, was aus den Baumwollexporten resultieren sollte, entfällt und die ländliche Armut wächst.
Im April 2003 haben sich die vier baumwollanbauenden Länder Westafrikas zu der so genannten Baumwoll – Initiative zusammengeschlossen, um bessere Handelsbedingungen durchzusetzen.
Sie haben ausgerechnet, dass ihren Volkswirtschaften durch Exportausfälle bei der Baumwolle jährlich 250 Millionen US – Dollar entgehen. Im September 2003 stellte die Baumwoll – Initiative auf der Tagung der Welthandelsorganisation in Cancún, Mexiko folgende Forderungen:
  • Abbau der Baumwollsubventionen
  • Kompensationszahlungen für entgangene Exporteinnahmen.

Sie konnten die Forderungen nicht durchsetzen, ihr gelang es aber die Öffentlichkeit verschiedener Länder zu gewinnen, darunter die Bundesrepublik Deutschland. Die entwicklungspolitische Zusammenarbeit der Bundesrepublik zielt darauf ab, demokratische Prozesse zu unterstützen. Benin ist Schwerpunktpartnerland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Die Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind:

  • Dezentralisierung/Kommunalentwicklung
  • Umweltschutz/Schutz und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen
  • Integriertes Management der Ressource Wasser und Trinkversorgung

Weiterhin ist Benin in der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS – Economic Community of West African States) vertreten. Diese Gemeinschaft wurde 1975 gegründet und hat ihren Sitz in Abuja (Nigerfia). 15 Staaten bilden die ECOWAS: Benin, Burkina Faso, Côte d’ lvoire, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea – Bissau, Kap Verde, Liberia, Mali, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone und Togo. Die Gemeinschaft ECOWAS hat folgende Ziele:

  • Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu fördern
  • Verbesserung der Lebensbedingungen und der wirtschaftlichen Stabilität
Auf der politischen Ebene werden folgende Ziele definiert:
  • Regionale Integration;
  • Insbesondere Krisenmanagement
8 Mitgliedsstaaten (Benin, Burkina Faso, Côte d’ lvoire, Mali, Niger, Senegal und Togo sowie seit 1997 Guinea – Bissau) bilden die Grundlage der Union Economique Monétaire Ouest – Africaine. UEMOA ist eine westafrikanische Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft und hat ihren Sitz in Ouagadougou. Sie besitzt eine an den Euro gebundene Gemeinschaftswährung, den Franc CFA.
Ziel der UEMOA ist es: • Schaffung eines gemeinsamen Marktes durch intensive wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit

Vieles des Beschlossenen in den verschiedenen Zusammenkünften zeigt ihre Wirkung im Land Benin, auch dass viele Betriebe aus der Baumwollproduktion wieder privatisiert werden, die in den 70ger Jahren verstaatlicht worden.

4. Geschichte



Situation bis Ende
des 19. Jahrhunderts
Die Geschichte der Völker des heutigen Benins wird durch die drei großen Königreiche Dahomey (mit der Hauptstadt Abomey) und Porto Novo im Süden an der Küste sowie Nikki im Norden beherrscht. Florierender Sklavenhandel mit den seit dem 18. Jahrhundert präsenten Portugiesen, Franzosen und Holländern, insbes. Über den Sklavenexporthafen Ouidah.
1863 Das Königreich Porto Novo erbittet die Schutzherrschaft Frankreichs.
1879 - 1894 Unterwerfung Dahomeys durch die Franzosen; 1890 bis 1894 bewaffnete Auseinandersetzungen. König Béhanzin wird nach seiner Niederlage nach Martinique deportiert.
In der Folgezeit Dahomey wird französische Kolonie. Nach und nach erobert Frankreich den Norden des heutigen Benin, das Teil von Französisch – Westafrika (Gouverneurssitz in Dakar) wird.
04.12.1958 Nach einem Referendum wird Dahomey unter Premierminister Hubert Maga „Autonome Republik“ innerhalb der Französischen Communauté.
01.08.1960 Vollständige Unabhängigkeit der Republik Dahomey.
1960 - 1972 Phase politischer und wirtschaftlicher Instabilität; 1963 erster Militärputsch, anschließend zahlreiche Regierungswechsel, Militärputsche und Verfassungsänderungen (Beiname: „Krankes Kind Afrika“).
1972 - 1989 Staatsstreich durch Major Mathieu Kérékou. 1974 wird der Marxismus – Leninismus zur Staatsideologie (Einparteisystem, Verstaatlichung); 1975 wird die Republik Dahomey in Volksrepublik Benin umbenannt.
1989/1990 Unruhen in der Bevölkerung aufgrund der katastrophalen Wirtschaftslage erzwingen die Abhaltung einer Nationalkonferenz (Conférence des Forces Vives de la Nation, 19 – 28.02.1990) unter Leitung des Erzbischofs de Souza. Die Nationalkonferenz ernennt den ehemaligen Exekutivdirektor der Weltbank, Nicéphore Soglo, zum Premierminister. Sie legt die Richtlinien eines demokratischen Neubeginns (Aufgabe der marxistisch – leninistischen Doktorin, Begründung einer Präsidialdemokratie, Zulassung politischer Parteien, Achtung der Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Pressefreiheit, Marktwirtschaft) fest.
11.12.1990 Nach einem Referendum tritt die neue Verfassung in Kraft.
März 1991 Nicéphore Soglo setzt sich bei den ersten Präsidentschaftswahlen der „Republik Benin“ gegen den ehemaligen Diktator Kérékou durch. Dieser akzeptiert seine Niederlage. Einleitung umfassender wirtschaftlicher Reformen.
März 1996 Bei den zweiten Präsidentschaftswahlen setzt sich Kérékou mit 52,49% gegen Amtsinhaber Soglo durch.
März 2001 Die dritten Präsidentschaftswahlen nehmen einen friedlichen, wenn auch umstrittenen Verlauf. Die Wiederwahl von Präsident Kérékou wird von seinem stärksten Widersacher Soglo als „Maskerade“ bezeichnet. Die Wahl spiegelt aber nach Ansicht externer Wahlbeobachter insgesamt den Wählerwillen richtig wieder.
Dezember 2002 Die ersten Kommunalwahlen Benins bedeuten einen wichtigen Schritt für die Dezentralisierung des Landes.
Januar/Februar 2003 Wahl der Bürgermeister durch die Gemeinderäte; Soglo wird Bürgermeister von Cotonou.
März 2003 Bei den vierten Parlamentswahlen siegen die Präsident Kérékou unterstützenden Parteien (Mouvance Présidentielle), während bis dato die Opposition eine Mehrheit im Parlament hatte.
 März 2007
Die letzte Wahl fand im März 2007 statt, wo Dr Yayi Boni Hoffnungsträger vieler Beniner das Präsidentsamt übernommern hat. Bei der Präsidentenwahl galt er noch vor Adrien Houngbedji (Partei der demokratischen Erneuerung) als aussichtsreicher Kandidat, nachdem Amtsinhaber Mathieu Kérékou nach zwei Amtsperioden nicht mehr antreten durfte. Im ersten Wahlgang am 5. März erhielt Yayi mit 32 % der Stimmen die meisten unter den 26 Kandidaten, auf Houngbedji entfielen 25 %. Im zweiten Wahlgang am 19. März gewann Boni mit knapp 75 % der abgegebenen Stimmen. Am 6. April trat Yayi das Amt des Präsidenten an.
 März 2011
Die nächste Wahl ist für 2011 angesetzt.


6. Sozial Systeme: das Schulsystem von Benin

Die öffentlichen Schulen sind mit der Anzahl der schulpflichtigen Kinder völlig überbelastet. Wie schon oben erwähnt gibt es in Benin eine Schulpflicht, diese wird von der Regierung nicht kontrolliert. Der am meisten erwägende die Kinder nicht in die Schule zu schicken, ist das Schulgeld und das Geld für Schulmaterialien. Denn auch an öffentlichen sowie an privaten Schulen müssen die Eltern Schulgeld, Schuluniform, Bücher usw. selber bezahlen und kaufen.